WAZ Essen, 14.07.2008
Was das Blut verrät
Die U23 von Rot-Weiß absolvierte “Am Hallo” einen Laktattest. Für viele Teams gehört er zur Vorbereitung dazu. Er gibt den Trainer Auskunft über die Leistungsfähigkeit ihrer Spieler
Da laufen sie, die Spieler der U23 von RWE. Jeweils in Dreiergruppen drehen sie ihre Runden um den Sportplatz “Am Hallo”. Alle 800 Meter geht’s zum Tisch von Tim Hielscher. Der Diplom-Sportwissenschaftlee möchte das Blut der Kicker.
[...] Aber was genau steckt hinter diesem Test, auf den viele Trainer so großen Wert legen? “Ein Laktattest wird durchgeführt, um die Leistungsfähigkeit und Entwicklung der Ausdauer der Sportler festzustellen”, erklärt Tim Hielscher, der auch als Physiotherapeut der U 19 tätig ist.”
[...] Den Streifen mit dem Bluttropfen steckt Hielscher in ein Messgerät. Nach einer Minute erscheint der erste Wert. 1,7 Millimol hat Philipp Klink. Eine gut Zahl? “Ja, das ist okay sagt der Physio. Auch der Puls wird festgehalten. 106! Da scheint einer nervös zu sein.”
[...] Die Spieler müssen nun so oft um den Platz laufen, bis ihr Wert die Grenze von 4,0 Millimol überschritten hat. “Das ist die Schwelle, an der der Körper anfängt, vermehrt Kohlenhydrate zur Energieherstellung zu nutzen – und nicht mehr ausschließlich das Fett”, erklärt der Sportwissenschaftler. Je eher dieser Wert also erreicht ist, desto weniger fit sind die Spieler. Und was sagt dieser Test dem Coach nun? “Er kann anhand der Werte einschätzen, wo die Mannschaft in etwa steht”, sagt Hielscher.”